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Feiern ohne Folgen.
Gemeinsam hinschauen, bevor’s gefährlich wird.

Zusammenhalt - Hände

Es liegt nicht an dir. Und auch nicht daran, wie ausgelassen du feierst. Es liegt immer an denen, die K.O.-Tropfen verabreichen.

Gezielt, heimlich und oft mitten im Trubel: immer häufiger mischen Verdächtige bei Konzerten, Festivals in Bars oder auf Feiern K.O.-Tropfen in Getränke. Die Betroffenen sind meist Frauen und Mädchen und das Ziel der Verabreicher ist es, sexualisierte Gewalt oder andere Übergriffe zu begehen.

Das passiert nicht zufällig, sondern geplant. Nicht irgendwann spät, sondern zu jeder Tageszeit. Und oft, ohne dass jemand etwas merkt. Mitten unter uns.

Aber: Wir sind nicht machtlos.

Wir können uns schützen - gemeinsam.
Indem wir hinschauen, nachfragen und aufeinander achten.
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass niemand allein bleibt und kein Drink zur Gefahr wird.

Was sind K.O.-Mittel?

K.O.-Tropfen sind keine einheitliche Substanz, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Mittel, die bewusst betäuben oder willenlos machen. Obwohl sie oft „Tropfen“ genannt werden, sind sie nicht immer flüssig – meist sind sie farblos, geruchs- und geschmacklos, sodass sie im Getränk kaum auffallen.

Insgesamt gibt es über 100 verschiedene Substanzen, die als K.O.-Mittel eingesetzt werden.

In kleinen Dosen können manche dieser Mittel stimulierend oder enthemmend wirken. In höherer Dosierung betäuben sie und schränken die Bewegungs- und Handlungsfähigkeit ein – bis hin zur Bewusstlosigkeit oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Die Wirkung tritt unterschiedlich schnell ein und hält verschieden lang an.

Wie wirken K.O.-Tropfen?

Folgende Anzeichen können auf eine Vergiftung durch K.O.-Mittel hinweisen:

  • Anfangsgefühl von Euphorie oder ungewöhnlicher Leichtigkeit
  • Müdigkeit und plötzlicher Schwindel
  • Übelkeit oder Unwohlsein
  • Schwierigkeiten, die Umgebung richtig wahrzunehmen
  • Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen oder eine Art Dämmerzustand
  • Kontrollverlust über den eigenen Willen
  • Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit oder völlige Regungslosigkeit
  • Erinnerungslücken oder Gedächtnisausfälle
  • Bewusstlosigkeit

Wie kann man helfen?

Wenn du bei Anzeichen für K.O.-Tropfen bemerkst, gilt vor allem eins: Lass die Person nicht allein.
Sprich sie an, bleib bei ihr und informiere sofort das Barpersonal oder die Polizei. Wird die Person bewusstlos, zögere nicht – ruf sofort den Notruf unter 144.

Viele Betroffene erkennen erst später, was passiert ist.
Beim Aufwachen fühlen sie sich oft erschöpft, wie nach einem schweren Kater. Häufig kommen körperliche Beschwerden dazu: Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel. Oft fehlen Erinnerungen an das, was passiert ist.

Wichtig ist: So schnell wie möglich medizinische Hilfe holen.
Denn K.O.-Tropfen lassen sich nur wenige Stunden im Blut oder Urin nachweisen – meist  nur wenige Stunden. Und genau dieser Nachweis kann entscheidend sein, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Welche Strafen drohen?

Es ist bereits eine Straftat, einer anderen Person heimlich K.O.-Mittel zu geben (Körperverletzung). Wenn es dann noch zu sexuellen Übergriffen oder Eigentumsdelikten an wehrlosen Personen kommt, kommen weitere Tatbestände im Rahmen des Strafrechts dazu. (Quelle: K.O.-Tropfen | sexuellegewalt.at)

Hilfe für Betroffene von K.O.-Tropfen

Frauenhelpline (Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 222 555
Frauennotruf Wien (Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 01 71 71 9
Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt (in jedem Bundesland, anonym und kostenlos)

Gewalt gegen Frauen
Eine Befragung der Statistik Austria zeigt, dass jede dritte Frau in Österreich ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt ist. In vielen Fällen kennen die Verabreicher ihre Opfer: Sie stammen aus dem familiären oder partnerschaftlichen Umfeld und haben häufig nie gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Gewalt durch Männer gegen Frauen kommt in allen sozialen Schichten, Altersgruppen, Nationalitäten und Berufsgruppen vor.

Hilfe für Gewaltbetroffene
Österreichweit gibt es ein breites Hilfsangebot für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen – kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym und fremdsprachig.

Hier finden Sie einen österreichweiten Überblick über das spezifische Hilfsangebot für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen – sortierbar nach Bundesland, Gewaltform und Art des Hilfsangebots.

Hilfe für Männer in Krisen

Männerberatung (Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 400 777