Gleichstellung in Europas Wissenschaft und Forschung: Ein gemeinsames Ziel
Die EU-Mitgliedsstaaten arbeiten eng zusammen, um gleiche Chancen und ein sicheres Arbeitsumfeld für alle Personen in Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen. Österreich ist ein aktiver Teil des Europäischen Forschungsraums (ERA).
Die Arbeit des Ressorts auf europäischer Ebene konzentriert sich vor allem auf die:
- Weiterentwicklung von Gleichstellungsplänen: Das BMFWF unterstützt Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Umsetzung der Vorgaben aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe zu verpflichtenden Gleichstellungsplänen, etwa durch einen Leitfaden (PDF, 2 MB). In den Gleichstellungsplänen verankern die Hochschulen (öffentliche und private Universitäten, Fachhochschulen) und Forschungseinrichtungen ihre Maßnahmen zu den Themenfeldern Gleichstellung und Diversität.
- Prävention von geschlechterbasierter Gewalt: Hochschul- und Forschungsräume müssen aktiv vor geschlechterbasierter Gewalt geschützt werden. Dies erfordert gemeinsame Strategien und Maßnahmen. Wissenschaft und Forschung leben von Vielfalt. Sie müssen sichere und gleichberechtigte Räume bieten, damit alle – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder anderen Merkmale – ihr volles Exzellenz-Potenzial entfalten können. Gewaltfreiheit ist die Grundlage wissenschaftlicher Arbeit. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind dazu verpflichtet, ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.
- Berücksichtigung der Geschlechterdimension in Forschungsprojekten: Förderung von Forschung, die die Geschlechterperspektive – also die Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen und Männern – schon bei der Planung von Forschungsprojekten einbezieht. So können lebensweltnahe Ergebnisse erzielt werden und alle von Forschung profitieren.
- Vernetzung und Wissensbündelung: Der gezielte Austausch zwischen verschiedenen Einrichtungen wird ebenso gefördert, wie die Bündelung von Expertise im Bereich Gleichstellung. Daraus ist u.a. die Publikation „Von der Geschlechterpolitik zur diversitätsorientierten Gleichstellungspolitik im österreichischen Hochschul- und Forschungsraum“ entstanden.
Ein sichtbares Ergebnis der gemeinsamen europäischen Anstrengungen ist der Rahmen für die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in Forschungsinhalte und ein europaweiter Verhaltenskodex (Code of Conduct) gegen Belästigung mit dem Ziel der „Null Toleranz" für geschlechterbasierte Gewalt.
Zukünftig wollen wir die Stärkung von Gleichstellung und Inklusion im Europäischen Forschungsraum weiter intensivieren und dabei die Aspekte der Vielfalt in einem intersektionalen Ansatz berücksichtigen.
Umsetzung in Österreich: Nationaler Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum (ERA-NAP)
Was in Europa gemeinsam erarbeitet wird, setzen wir in Österreich konkret um. Der Nationale Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum (ERA-NAP) der Bundesregierung ist dabei unser Fahrplan.
Aktuell wird der Nationale Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum 2026-2028 vorbereitet. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei wird die Bekämpfung von geschlechterbasierter Gewalt an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in unserem Wirkungsbereich sein.