Hochschulstrategie 2040 Wissen schafft Zukunft. Zukunft braucht Demokratie.
Wozu brauchen wir Hochschulen 2040?
Die Zukunft wird uns nicht fragen, ob wir bereit sind. Und die großen Fragen stehen längst vor unserer Tür: Wie verändert künstliche Intelligenz unsere Arbeit, unsere Demokratie, unser Zusammenleben? Wie behauptet sich Europa in einer Welt, in der Autokratien immer lauter werden? Und gelingt es uns, die Klimakrise so zu bremsen, dass kommende Generationen sicher leben können?
Genau diese Fragen verdeutlichen: Wir brauchen starke Orte, an denen Wissen entsteht, kritisches Denken gefördert und Lösungen entwickelt werden. Hochschulen sind solche Orte. Hier wird geforscht, hinterfragt und gestaltet. Hier werden Herausforderungen nicht nur beschrieben, sondern aktiv Antworten entwickelt. Seit Jahrhunderten vertrauen Menschen darauf, dass Hochschulen Wissen schaffen, sammeln, weitergeben und kontinuierlich weiterentwickeln. Ein Wissen, das grundsätzlich allen Menschen zugutekommt und offensteht. Ein Wissen, das unsere gemeinsame demokratische Zukunft gestaltet. Bis zum Jahr 2040 und darüber hinaus.
Hochschulstrategie 2040: Entwicklung einer gemeinsamen Vision unter breiter Einbindung aller relevanten Stakeholder
Damit das auch bis 2040 so bleibt, startet das BMFWF einen umfassenden, gemeinsamen Nachdenk- und Diskussionsprozess, der die Rolle der Hochschulen in allen wichtigen Dimensionen hinterfragt. Bei der Entwicklung der Hochschulstrategie 2040 darf es keine Limits geben, gefragt sind gute Ideen, Kreativität, Mut und Gestaltungswille.
Deshalb werden auch alle wichtigen Player und relevanten Stakeholder in diesen Entwicklungsprozess einbezogen, der mit der heutigen Kick-Off-Veranstaltung seinen Anfang nimmt. Darunter sind alle Mitglieder der Österreichischen Hochschulkonferenz, also uniko, FHK, ÖPUK, RÖPH, der FORWIT, die Konferenz der österreichischen Uni-Senate, die ÖH und das BMB, aber darüber hinaus auch alle Hochschulen, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die AQ Austria, die Arbeiter- und die Wirtschaftskammer, die GÖD, IV, hochschulthematische Netzwerke u.a.m.
Hochschulstrategie 2040: Acht Themenschwerpunkte und hochkarätige Vertreter:innen
Ab Anfang 2026 werden dazu die zentralen Inhalte in acht Themenschwerpunkten erarbeitet, die in Folge die Basis für die Inhalte der Hochschulstrategie 2040 darstellen. Dazu werden Arbeitsgruppen eingerichtet, die jeweils von einem Dreierteam geleitet werden: ein:e Vertreter:in aus dem BMFWF, ein:e Hochschul-Forschende:r und ein:e Hochschul-Praktiker:in. In jeder Arbeitsgruppe sind 12 Mitglieder, unter anderem Vertreter:innen aller vier Hochschulsektoren, der ÖH sowie auch internationale Expert:innen aus der Community, die mit Impulsvorträgen frische Perspektiven in den Diskurs einbringen.
Ausgangsbasis für die Arbeiten an der Hochschulstrategie 2040 sind neben bereits vorhandenen Erhebungen, Studien und anderem Datenmaterial insbesondere die aktuelle Analyse des Hochschulsystems, die der FORWIT, der Rat für Forschung, Wissenschaft und Technologieentwicklung, bis März 2026 durchführt.
Hochschulen ermöglichen eine positive, erfolgreiche, inklusive und ganzheitlich unterstützende Studienerfahrung für alle Studierenden in Österreich. Innovative Curriculagestaltung und Lehre sind von einem gemeinsamen Verständnis von akademischer Bildung geprägt, das sowohl die zu vermittelnden transversalen Fähigkeiten und Rollenverständnisse in den Blick nimmt, als auch das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden berücksichtigt.
Wissenschaftliche Arbeit ist ein Mix aus Forschung/EEK, Lehre und Transmission/Outreach. Entsprechend ist die Bewertung wissenschaftlicher Leistung zu gestalten, die dafür geeigneten Indikatoren und die notwendige Datenlage zu entwickeln. Unterschiedliche Stellenprofile sollen die Schwerpunktsetzungen dieser drei Missionen widerspiegeln. Attraktive Arbeits- und Karrierebedingungen ermöglichen Planbarkeit und schaffen eine offene und zukunftsfähige Wissenschaftsarbeitswelt.
Internationale Kooperation, Mobilität und Vernetzung sind wesentliche Voraussetzungen für Weltoffenheit, intellektuellen Austausch und exzellente Wissenschaft. Sie sind ein zentrales Charakteristikum des österreichischen Hochschulraums, eingebettet in Entwicklungen im Europäischen Hochschul- und Forschungsraum (EHEA, ERA). Der österreichische Hochschul- und Wissenschaftsstandort soll international sichtbarer und attraktiver werden.
An den österreichischen Hochschulen soll auch künftig exzellente Forschung mit hochwertiger Lehre und erfolgreichem Wissenstransfer vereint werden und diese angesichts gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen innovationsfähig und anpassungsbereit bleiben. Vor dem Hintergrund relevanter internationaler Trends und Herausforderungen (z.B. Klimaerhitzung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, demographischer Wandel, Autokratisierungstendenzen) gewinnen missionsorientierte Forschung und die Entwicklung regionaler Ökosysteme an Bedeutung für Hochschulen.
Der österreichische Hochschulraum steht vor der Herausforderung, qualitativ hochwertige Wissenschaft, exzellente Bildung und aktiven Wissenstransfer bei gleichzeitig effektivem und verantwortungsvollem Einsatz von Steuergeldern und Ressourcen sicherzustellen. Das braucht wirkungsvolle Steuerungsstrukturen im Hochschulsystem, unter sorgfältiger Abwägung von gesellschaftlichen Erwartungen und Wissenschaftsfreiheit. Die internationalen Entwicklungen in Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft ebenso wie disruptive technologische Innovationen (Stichwort KI) stellen in diesem Kontext weitere Herausforderungen dar, die es zu berücksichtigen gilt.
Eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe von Hochschulen ist es, Bildung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, faire Studienzugänge und erfolgreiche Studienverläufe allen gesellschaftlichen Gruppen zu ermöglichen – ohne qualitative und kapazitative Einbußen hinzunehmen. Dafür muss der organisatorische Rahmen für ein Studium ebenso weitergedacht werden wie die Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung.
Die österreichische Hochschullandschaft zeichnet sich durch eine große Zahl und Vielfalt an Hochschuleinrichtungen aus. Diese Diversität bildet das Potenzial für Innovation, regionale Entwicklung und maßgeschneiderte Angebote, kann aber auch Herausforderungen in Bezug auf Steuerung, Kooperation und internationale Sichtbarkeit mit sich bringen. In einer sich wandelnden Wissens- und Arbeitsgesellschaft mit einem zunehmenden Bedarf an Hochqualifizierten und zugleich begrenzten Ressourcen, ist ein bewusster, strategischer Umgang mit Fragmentierung, Vielfalt und Aufgabenverteilung geboten.
Hochschulen müssen zentrale Treiberinnen für den kontinuierlichen Erhalt und die Weiterentwicklung einer demokratischen, diskursfähigen Gesellschaft sein. Dies soll auf mehreren Ebenen geschehen: Hochschulen regen zu kritischem Denken an und motivieren dazu, eine aktive und positive Rolle innerhalb der Gesellschaft einzunehmen. Alle Hochschulangehörigen vermitteln wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso wie die wissenschaftliche Denkweise an die breite Öffentlichkeit und suchen aktiv den Dialog mit außerhochschulischen Akteur:innen und Institutionen.
Hochschulstrategie 2040: Grober Zeitplan vom Kick-Off bis zur Veröffentlichung
Downloads & Links
Hochschulstrategie 2040 - Download Medieninfo 03.12.2025 (PDF, 217 KB)