Nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Mädchen 2025-2029
Der Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Mädchen 2025-2029 bildet in den kommenden Jahren den ressortübergreifenden Leitfaden für die strategischen Maßnahmen der Bundesregierung.
Mit der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans setzt die Bundesregierung einen zentralen weiteren Schritt im Einsatz für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen und Mädchen in Österreich. Damit werden nicht nur langjährige nationale und internationale Forderungen in konkrete Maßnahmen gegossen, sondern zugleich ein wesentliches Rahmenwerk für die Gewaltpräventions- und Gewaltschutzarbeit der kommenden Jahre geschaffen.
Der Nationale Aktionsplan basiert auf der Vision, dass jede Frau und jedes Mädchen – unabhängig von Herkunft, Alter, Behinderung, Beruf oder Lebensweise – das Recht auf ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben hat. Aufbauend auf aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, internationalen Verpflichtungen und den vielfältigen Lebensrealitäten von Frauen und Mädchen, beinhaltet der Nationale Aktionsplan gezielte neue Maßnahmen, um das bestehende System noch weiter zu verbessern und Lücken zu schließen.
Der Aktionsplan wurde von Beginn an interdisziplinär und unter breiter Einbindung von Praxis, Wissenschaft, Verwaltung und Politik erarbeitet. Unter Koordinierung der Nationalen Koordinierungsstelle „Gewalt gegen Frauen“ und Berücksichtigung der Empfehlungen des GREVIO-Komitees zur Umsetzung der Istanbul Konvention, den Empfehlungen des Rechnungshofes, der Verpflichtungen aus der EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (2024/1385) sowie des Regierungsprogramms, wurden von acht themenspezifischen Arbeitsgruppen (inkl. Unterarbeitsgruppen) rund 350 Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Diese wurden in weiterer Folge von einer politischen Steuerungsgruppe unter Leitung der Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung fachlich und auf ihre budgetäre Umsetzbarkeit geprüft, intensiv verhandelt und im nun vorliegenden Nationalen Aktionsplan zusammengeführt.
Der Nationalen Aktionsplan umfasst Maßnahmen in folgenden Bereichen:
- Gewaltfrei vom Kindesalter bis zur Hochschule
- Gewaltfreies Arbeiten und wirtschaftliche Unabhängigkeit
- Gewaltfreie Welt – im privaten und im öffentlichen Raum
- Gewaltfreie Teilhabe – digital und medial
- Gewaltfrei in Kunst, Kultur & Sport
- Gewaltfrei durch Prävention
- Gewaltfrei durch Früherkennung im Gesundheitswesen und körperliche Selbstbestimmung
- Gewaltfrei durch Berücksichtigung besonderer Vulnerabilität
In all diesen Handlungsfeldern sollen bis 2029 konkrete Schritte gesetzt werden, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorzubeugen, sie frühzeitiger zu erkennen, Betroffene besser zu schützen und Täter:innen wirksam zur Verantwortung zu ziehen. Damit schafft der Nationale Aktionsplan einen Rahmen, um etablierte Maßnahmen weiterzuentwickeln und neue Schwerpunkte zielgerichtet umzusetzen.
Der Aktionsplan stellt damit auch ein klares Bekenntnis zur konsequenten Umsetzung der Istanbul-Konvention dar und unterstreicht das gemeinsame Engagement und den Schulterschluss der Bundesregierung für ein gewaltfreies Leben für alle Frauen und Mädchen in Österreich.