Bundesministerin Holzleitner in Brüssel: Wichtige Weichenstellungen für den Europäischen Forschungsraum
Einigung auf nächste ERA Policy Agenda
„Das europäische Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe ist auf gutem Weg, wir sehen aber auch klar Potenzial für weitere Verbesserungen“, betont Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, anlässlich der heutigen Sitzung des Rates Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel. Gemeinsam mit ihren EU-Amtskolleginnen und -kollegen sowie EU-Forschungskommissarin Ekaterina Zaharieva diskutierte sie die Ergebnisse der aktuellen Zwischenevaluierung des mit insgesamt 93,5 Milliarden Euro dotierten Programms. Ziel war es, Lehren für die zweite Programmhälfte zu ziehen und erste Weichen für das Nachfolgeprogramm (FP10) zu diskutieren. Die europäischen Forschungsminster:innen begrüßen die Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wonach Horizon Europe ein eigenständiges Programm bleibt.
Weiters auf der Agenda: Eine politische Einigung zur zweiten ERA Policy Agenda, um den Europäischen Forschungsraum gezielt weiterzuentwickeln und die Annahme von Schlussfolgerungen zu Künstlicher Intelligenz in der Wissenschaft. Beim Arbeitsmittagessen stand die Frage im Zentrum, wie Europa noch besser als attraktiver Standort für exzellente Forschende aus aller Welt positioniert werden kann.
„Horizon Europe ist ein attraktives Programm für die grenzübergreifende Zusammenarbeit unserer Forschenden, es liefert bereits zur Halbzeit viele hervorragende Ergebnisse. Angesichts der zahlreichen exzellenten Projektanträge kann es uns aber nicht zufriedenstellen, dass wir nur 30 Prozent der hochqualitativen Projektanträge fördern können“, sprach sich die Ministerin für ein angemessenes und stabiles Budget in Zukunft aus. Zugleich trat sie dafür ein, die Exzellenzorientierung des Programms beizubehalten und auf strategische Forschungsförderung zu setzen.
Verbesserungspotenzial sieht die Ministerin insbesondere bei der Einbindung von Frauen: Zwar sind sie gut vertreten als Projektkoordinatorinnen, in Expertengremien und unter den Evaluatorinnen, doch lediglich 26 Prozent der führenden wissenschaftlichen Rollen werden von Frauen besetzt. „Diesen Anteil müssen wir deutlich steigern“, betonte Holzleitner. Zur Zukunft der europäischen Forschungsförderung verwies Holzleitner auf das kürzlich beschlossene österreichische Reflexionspapier „Pioneers, Prosperity, Peace“, das konkrete Vorschläge enthält, wie Forschung und Innovation Talente fördern, nachhaltigen wirtschaftlichen Wohlstand schaffen und demokratischen Frieden langfristig sichern können.
Der Ansatz, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, hat die Debatte Choose Europe for Science geprägt. Ministerin Holzleitner hatte dazu am 5. Mai auf Einladung des französischen Präsidenten Macron an einem hochrangigen Treffen in Paris teilgenommen und bereits im April ein „Perspektiven-Paket“ mit nationalen Maßnahmen initiiert. „Europa muss sich noch stärker als Ort der Wissenschaftsfreiheit positionieren. Das bedeutet: attraktive Arbeitsbedingungen, moderne Infrastrukturen – aber auch ein unterstützendes soziales Umfeld für Forschende und ihre Familien“, betonte Holzleitner.
Das nächste Treffen der EU-Forschungsministerinnen und Forschungsminister findet am 16. und 17. Juli 2025 in Kopenhagen unter dem Vorsitz der dänischen Ratspräsidentschaft statt.
Fotolink: https://newsroom.consilium.europa.eu/events/20250522-competitiveness-council-may-2025
Rückfragehinweis
Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung
Florian Atzmüller
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